FSJ und BFD ohne Koppelung und feste QuoteDie Wohlfahrtsverbände und das Bundesfamilienministerium haben ihre Auseinandersetzung über den BFD (Bundesfreiwilligendienst) beendet.
So gaben die Wohlfahrtsverbände ihr Einverständnis, bis Ende Oktober 8000 bis 10.000 Verträge über den BFD abzuwickeln. Dafür genehmigte das Bundesfamilienministerium vorzeitig die Förderung von 30.000 FSJ-Verträgen.
Das Familienministerium hatte wollte zunächst eine feste Quote für die BFD-Stellen schaffen, also ein festes Verhältnis zu der Zahl der FSJ-Stellen. Es sollte eine 3:2 Regelung FSJ-BFD geben, weil bisher nur wenig Interesse für den BFD auf Seiten der potentiellen Freiwilligen herrschte. Sehr beliebt ist nach wie vor das seit langem bestehende FSJ. Doch die Bundesländer als auch die Wohlfahrtsverbände waren mit dieser Quotenregelung von FSJ und BFD nicht einverstanden. Durch die Einigung sei aber in den kommenden Monaten dieses Verhältnis realisierbar, so die Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege. Das Familienministerium geht davon aus, dass im Jahr 2012 das Verhältnis zwischen BFD-Stellen und FSJ Stellen bei 1:1 liegen könne.
Besonders aus Bayern kam Applaus für die neue Vereinbarung. Nun müsse, so die bayerische Sozialministerin, kein Interessent für das FSJ abgewiesen werden und kein Vertrag gekündigt werden. Es gebe nun kein Gebot der Koppelung mehr.
BFD und FsJ ein juristischer Sumpf den keiner versteht.
Es entsteht vielmehr der Eindruck behördlicher überbezahlter Jobs zu sichern, und das zu lasten des Steuerzahlers.
Wir haben letztes Jahr 1000 Schweizer Träger der Freiwilligenarbeit befragt, wie sie ihre Tätigkeit bezeichnen würden. Bisher konnten sie zwischen „ausführender Tätigkeit“ und „Organisationstätigkeit“ wählen. Wir boten die dritte Alternative „rein ideelle Tätigkeit“, für die sich dann 81 Prozent der Befragten entschieden.
Solange der Bundesfreiwilligendienst ausschliesslich versucht, zu vergütende Hilfstätigkeiten etwa in der Pflege kostenlos von Freiwilligen ausführen zu lassen, ist man weit von einem echten Freiwilligendienst entfernt.
Dabei wäre es so einfach: Die Hauptamtlichen müssten nur bereit sein, ihre Stellen zu teilen.
Und der Staat könnte einen Gutteil seiner Steuereinnahmen sinnvoller verwenden, als zur Subvention der Beitragsfreiheit von Beamten und Selbständigen in der gesetzlichen Rentenversicherung, immerhin 45 Milliarden Euro im Jahr.
Dann entstünde auch Raum für echte Freiwilligendienste.
Völlig intransparent ist für Freiwillige zudem die Gleichstellung von BFD und FSJ hinsichtlich der Höhe des Taschengeldes, die von Zentralstellen des BFD ohne entsprechende gesetzliche Regelung ggü. Einsatzstellen und Freiwilligen durchgesetzt wird. Der Gesetzgeber entzieht sich der politischen Frage über das Verhältnis von BFD und FSJ und informiert nicht ausreichend über die Rolle der Zentralstellen.
Danke für diesen Beitrag über den Bundesfreiwilligendienst und das Freie Soziale Jahr. Ich hätte es gut gefunden, etwas darüber zu erfahren, warum das FSJ beliebt ist und der BFD nicht. Stellen wird es sicher in vielen Städten geben. Von Hannover weiß ich es auf jeden Fall.