Das Bundesfamilienministerium teilte mit, dass der BFD überraschend gut angenommen werde. Er gelte ein halbes Jahr nach seiner Einführung bereits als Erfolg. Inzwischen seien bereits knapp 27.000 Verträge zum Bundesfreiwilligendienst abgeschlossen worden. Rund 45 Prozent der Bufdis seien Frauen, insgesamt 80 Prozent seien jünger als 27 Jahre. Aber auf Rentner würden den BFD leisten.
Am Silvesterabend 2011 lief der Zivildienst, der Dienst für die letzten Kriegsdienstverweigerer in Deutschland, endgültig aus. Die Jobs der Zivis in den Pflegeheimen, Krankenhäusern oder Kitas werden nun häufig von Bufdis oder BFDlern übernommen. Der Bundesfreiwilligendienst soll die Lücken schließen, die sich aus dem Ende des Zivildienstes ergeben.
Auch der Paritätische Wohlfahrtsverband hat mit dem gegenwärtigen Erfolg erst im Jahr 2013 gerechnet. Die Caritas NRW beispielsweise habe ihre BFD-Stellen im Wesentlichen besetzen können, so ein Sprecher. Bis zum 1. Dezember 2011 hätten sich gut 1500 Freiwillige per Vertrag zum Dienst in einer nordrhein-westfälischen Caritaseinrichtung verpflichtet. Etwa 170 davon seien älter als 27 Jahre alt.
Für den BFD kann sich jeder bewerben, ob alt, jung, Mann oder Frau. Darin liegen einmal große Chancen, denn so können Menschen aller Generationen an soziale Arbeit herangeführt werden und es kann ein Interesse für die Berufswahl oder Neuorientierung geweckt werden. Auf der anderen Seite steht die Gefahr, dass der BFD zu einem Arbeitsmarktinstrument wird. Es darf nicht sein, dass die Arbeitsagenturen Arbeitslose in den BFD drängen, um die Arbeitsmarktstatistik zu verändern. Die Gefahr ist deshalb gegeben, weil die Ein-Euro-Jobs weggefallen werden.
Angesichts der bisher hohen Zahlen im BFD sieht die Bundesfamilienministerin das von ihr angestrebte Ziel von 35.000 Bufdi-Verträgen pro Jahr erreichbar.