Ehrenamt bei Jugendlichen weniger beliebt

Die Bertelsmannstiftung kommt in ihrem dritten Freiwilligensurvey zu dem Ergebnis, dass das Engagement der Jugend für Ehrenämter sinkt. Der wachsende Leistungsdruck und die knappe Freizeit in Schule und Studium lässt für weitergehende Aktivitäten wenig Spielraum. Ganztagsschule, Abitur nach acht Jahren, Bachelorstudium lassen keine Zeit mehr für das ehrenamtliche Engagement im Sportverein oder im Naturschutz. Jugendliche und junge Erwachsene sind immer weniger ehrenamtlich tätig, gegenwertig lediglich zu 35 Prozent. Der Grund ist der Zeitdruck, nicht ein Desinteresse. 49 Prozent der Befragten Jugendlichen gaben an, dass sie sich gern mehr ehrenamtlich engagieren würden, etwa in Vereinen.

51 Prozent der Gymnasiasten, die ihr Abitur nach neun Jahren machen engagieren sich ehrenamtlich. Von den Gymnasiasten, die das Abitur bereits nach acht Jharen absolvieren, engagieren sich hingegen lediglich 41 Prozent. Von den Ganztagsschülern sind nur 31 Prozent in einem Ehrenamt tätig.

Die Bereitschaft, sich stärker freiwillig zu engagieren, ist hingegen innerhalb von 1o Jahren um 10 Prozent gestiegen.

Junge Menschen mit Migrationshintergrund würden sich gern zu  54 Prozent in einer ehrenamtlichen Tätigkeit engagieren, finden aber nur wenig Möglichkeiten, aktiv zu werden.  Während 31 der einheimischen Jugendlichen etwa Mitglied in einem Verein sind, so liegt die Zahl bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund bei lediglich 16 Prozent.

Also immer weniger Zeit für freiwillige Tätigkeiten – eine Entwicklung, die schade ist. Aber Jugendliche und junge Erwachsene sind durch die Bildungsreformen so eingebunden, dass ihnen wenig Raum bleibt, sich in ihrer knappen Freizeit auch  noch ehrenamtlich für andere einzusetzen. Das kann für unsere Gesellschaft auf Dauer verheerende Folgen haben, denn wir sind auf das freiwillige Engagement in vielen Bereichen angewiesen und das Bewußtsein für Solidarität mit sozial Schwächeren gehört zum Fundament unseres Staates.

Gut, dass es kein Desinteresse an freiwilliger sozialer Arbeit ist, sondern es nur die fehlenden Möglichkeiten und Strukturen sind, die die Jugendlichen zurückhalten. Hier muss nachgebessert werden.

6 Gedanken zu „Ehrenamt bei Jugendlichen weniger beliebt“

  1. Ist das denn wirklich auch so, dass die jugenlichen sich weniger engagieren? Oder ist dieser Artikel schon nicht mehr aktuell? Vorallem bezieht sich dieser Artikel allgemein auf das soziale Engagement oder nur auf dem des FSJ? Wer ist bitteschön der Verfasser & hat dieser korrekte, vertrauenswürdige Angaben gemacht??

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  2. Nein, da kann ich nur teilweise zustimmen. Ich kenne viele in meinem Alter die auch ehrenamtlich tätig sind !
    Was wiederum stimmt, ist dass viele die zeit nicht finden.

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  3. Wie’s oben steht…: Der Grund ist der Zeitdruck, nicht ein Desinteresse.
    G8 und Bachelor lasssen keine Zeit mehr für außerschulsiche/ausbildungsbegleitende Aktivitäten, auch nicht fürs Engagement.

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