In Nordrhein-Westfalen und vielen anderen Bundesländern können die Eltern selbst entscheiden, ob sie ihr behindertes Kind auf eine Regelschule schicken wollen. Diese gesetzliche Regelung ist umstritten, da die praktische Umsetzung oftmals nicht so funktioniert, wie es sich der Gesetzgeber vorstellt. Ein Problem: die Vermittlung der für die Inklusion notwendigen Integrationshelfer funktioniert nur schleppend. Das liegt aber nicht nur am fehlenden Geld.
Was läuft schief bei der Umsetzung der Inklusion in Deutschland?
Viele geistig behinderte Jungen und Mädchen werden in ein paar Tagen ihren ersten Schultag haben – in einer Regelschule und nicht in einer Förderschule. Die Eltern machen sich die Entscheidung nicht leicht. Eine Mutter erzählt: „Wir haben sehr lange für die Entscheidung gebraucht, weil eine Förderschule natürlich Vorteile hat. Dort gibt es kleine Klassen von acht Kindern mit immer zwei Lehrpersonen, Sonderpädagogen. Dies leistet die Regelschule gegenwärtig noch nicht. In der integrativen Klasse sind 25 Kinder und eine Lehrperson, die ständig anwesend ist. Und stundenweise kommt dann der Sonderpädagoge hinzu.“
Anspruch auf Integrationshelfer
Viele Eltern entscheiden sich dennoch für die Regenbogenschule, vor allem, wenn die Schulleitung samt Kollegium hinter der Idee der Inklusion steht. Und weil die Kinder einen Anspruch auf einen Integrationshelfer haben.
Integrationshelfer sind oft ungelernte Hilfskräfte, oft junge Menschen, die ein FSJ oder den BFD absolvieren.
Der Bedarf an Integrationshelfern steigt mit der Zahl der Eltern, die sich für die Regelschule entscheiden. Doch die FSJler kommen jedes Jahr immer später und ihre Zahl steigt nicht entsprechend dem Bedarf.
FSJ-Vermittlung funktioniert nur schleppend
Viele junge Menschen melden sich oft für ein FSJ als Integrationshelfer erst dann bei den vermittelnden Organisationen, wenn sie eine Absage der Uni im Briefkasten haben. Dann jedoch hat das Schuljahr schon begonnen. Und sehr viele Familien wissen auch wenige Tage vor Schulbeginn noch nicht, wer ihr behindertes Kind beim Schulalltag begleiten wird.
Das ist ein großes Problem, denn ohne Integrationshelfer geht es nicht.
Niemand wird jedoch zu Beginn des Schuljahres ohne Integrationshelfer da stehen, selbst dann nicht, wenn nicht alle FSJ und BFD-Stellen besetzt werden können.
Notfalls werden vorübergehend pädagogische Fachkräfte eingesetzt. Sie kosten jedoch mit Stundenlöhnen von bis zu 40 Euro deutlich mehr als die FSJler, die maximal 363 Euro im Monat als Taschengeld erhalten.
Fehler im System
Die Engpässe waren absehbar, da es sich um ein systematisches Problem handelt. Die Regelschulen werden für alle geöffnet – das ist gut. Aber man muss auch regeln, wie ein inklusiver Unterricht eigentlich stattfinden soll, wie alle Förderbedarfe abgedeckt werden können. Das ist Aufgabe des Landes.
Die SPD-Fraktion im NRW-Landtag hat mittlerweile Probleme bei der Umsetzung der Inklusion von behinderten Kindern an den Regelschulen zugegeben. In einigen Großstädten gebe es in den Schulen zu wenig Sonderpädagogen. Ressourcen müssten hier nachgebessert werden. Es sei auch denkbar, sogenannte Schwerpunktschulen für behinderte Kinder einzurichten, in denen dann mehr Sonderpädagogen zur Verfügung stünden.
Auch beim Einsatz der von den Kommunen bezahlten persönlichen Integrationshelfer für Schüler mit Behinderungen gebe es Probleme. Diese Integrationshelfer könnten nicht als Lehrer auch für die ganze Klasse eingesetzt werden.
Ich würde gerne ein FSJ als Integrationshelfer machen, da ich die Erfahrungen, die ich dort sammeln kann, für meinen späteren Berufswunsch nutzen kann. Ich habe bereits ein Praktikum in einer integrativen Kita absolviert und weitere Erfahrungen mit Behinderten Kindern in der Familie gesammelt.
Zu dem wollte ich fragen ob die 10 wöchige Ausbildung vor oder während des FSJ absolviert werden muss/soll.
Ich würde mich sehr über eine schnelle und positive Rückmeldung freuen, damit ich weiß, wann ich die Ausbildung anfangen muss, oder ob ich überhaupt eine brauche und damit ich weiß ob ich eine Stelle als Integrstionshelfer bekomme.
Mit freundlichen Grüßen
Ann Christin R.
Es würde mich sehr freuen eine Stelle für ein freiwilliges soziales Jahr zu erhalten, in der ich behinderten Schülern und Schülerinnen bei der Inklusion in einer Regelschule zur Seite stehen kann. Da die Inklusion in meinem persönlichem Leben ein Tema ist und war, möchte ich auch andere Menschen bei dem Besuche einer Regelschule helfen.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas M.