Heute, am 1. Juli 2012, feiert der Bundesfreiwilligendienst (BFD) Geburtstag. Vor einem Jahr hat er den Zivildienst abgelöst und das FSJ, das Freiwillige Soziale Jahr ergänzt. Trotz aller Unkerufe hat sich der neue Freiwilligendienst etabliert. Viele Junge und ältere Menschen arbeiten für ein Jahr in sozialen, kulturellen oder ökologischen Bereichen, freiwillig und ohne Vergütung. Der Bund fördert den Bufdi mit Zuschüssen und stellt jährlich 35.000 geförderte BFD-Stellen zur Verfügung. Dieses Angebot befriedigt die Nachfrage jedoch nicht. Es würden viel mehr, besonders junge Menschen den Freiwilligendienst ableisten. Eine Ausweitung der Kapazitäten ist angesichts der vorgegebenen Finanzierung nicht geplant.
Viele Träger des Freiwilligendienstes bedauern die vom Bund vorgenommene Kontingentierung. Das große Interesse der Menschen an sozialer Arbeit dürfe nicht ins Leere gelenkt werden.
Es gibt jedoch auch andere Möglichkeiten, ein soziales Jahr zu leisten, etwa das auf Landesebene angebotene FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) oder das FÖJ (Freiwilliges Ökologisches Jahr. Diese Freiwilligendienste unterscheiden sich so gut wie gar nicht vom Bundesfreiwilligendienst (BFD). Auch hier ist man sozialversichert, erhält ein Taschengeld, pädagogische Begleitung und ggf. Unterkunft und Verpflegung.
Doch zurück zum Bufdi: Im Bundesfreiwilligendienst (BFD) sind etwa gleich viele Männer und Frauen aller sozialen Schichten aktiv, 70 Prozent von ihnen sind unter 27 Jahre alt. In Anspruch genommen wird der BFD vor allem von Menschen, die sich in einer Umbruchphase befinden, etwa nach Abschluss der Schule, nach einer Familienphase oder als Qualifizierungsmöglichkeit bei Arbeitslosigkeit. Viele nutzen ihn auch zur Aufbesserung der Bezüge bei geringer Rente oder Hartz-IV-Bezug.
Blickt man auf das erste Jahr Bundesfreiwilligendienst zurück, so kann man sicherlich gratulieren mit dem Wunsch, aus den bisherigen Erfahrungen zu lernen und den BFD insbesondere für Ältere hinsichtlich eines verbesserten Bildungskonzepts zu stärken.
Es geht aber auch anders !!
Zum Beginn meines BFD hätte ich mir nie vorstellen können, was da auf mich zukommt aber man lernt auch mit 67 Jahren als Rentner immer noch etwas dazu. Alles andere wird einem sozusagen weiß gemacht.Zuerst verlor ich meine Grundsicherung wegen Aufnahme einer Tätigkeit (Bufdi)mein Antrag auf Wohngeld wurde abgewiesen (Einkommen zu hoch) dann die Fahrkosten Übernahme abgelehnt (ich könne mir ein Voll Ticket leisten)Dann war da auch noch die GEZ die aus eigenständiger Arbeit nun den vollen Betrag haben wollte, die vorherige Grundsicherung fragte an, das ich meinen Umzug von vor 2 Jahren ratenweise abzahlen müsse. Zudem hätte ich wohl auch noch zufiel Grundsicherung erhalten. Man kann ja im BFD auch mal krank werden. Aber plötzlich der Arzt verfügt als Rentner kann ich sie nicht krank schreiben (mit 67 Jahren und Bundesfreiwilligendienst der ist doch Freiwillig ) Anschließend Klinikaufenthalt
immer noch keine Krankschreibung ) nun aber die Wende Die Stadtverwaltung macht mobil sie sind krank ohne Krankenschein dann stellen wir das Taschengeld ein.
Entweder sie kümmern sich um die Krankschreibung oder sie gehen wieder zur Grundsicherung (Aber ohne Beleg, das mein BFD beendet wäre). Was hätte ich nur gemacht wenn ich einen Herzinfarkt gehabt hätte, ich glaube ich wäre verstorben und keine Sau hätte sich darum gekümmert. Mein Energieanbieter konnte von meinem Konto nicht abbuchen ich glaube ich werde Ärger bekommen.
Danke an Herrn H. für die Schilderung – Angesichts dessen, dass Rentner in den BFD wechseln um zur Grundsicherung etwas dazu zu verdienen, liest sich der obige Text als reiner Zynismus. Umbruchphase, von wegen. ‚Gratulation‘ – zu sowas???????????????
Das man im Alter von 67 Jahren noch von „Taschengeld“ leben muss ist wieder mal ein Zeichen für das Versagen unserer Gesellschaft.
man kann es aber auch als die Errungenschaft in unserer Gesellschaft ansehen.
„Rentner in Deutschland können von Taschengeld leben TOLL“!
Hallo Herr H.,
da fehlen mir die Worte! Ich kann nur meinen Hut vor Ihrem gezeigten Engagement ziehen und Ihnen raten, sich im Sinne aller ähnlich behandelten Bürgern, an den Pettiionsausschuss des Dt. Bundestages zu wenden! Ein Zeitungsbericht würde mit Sicherheit auch interessierte Leser finden.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihre Gelassenheit nicht verlieren. Ich hätte an Ihrer Stelle mit Sicherheit schon einen Herzinfarkt. Bleiben Sie gesund und behalten Sie Ihr soziales Engagement!
Gruss
F. B. (39)
Nun habe ich noch einen Monat im BFD abzuleisten 31. Dezember (aber nur weil man so nett war meinen 12 monatigen Vertrag um 3 Monate zu verlängern) der Soziale Gedanke hat mir weitergeholfen die Flinte nicht ins Korn zu werfen. Zum anderen gewöhnt man sich an den Jargon des Sozialamtes die meinen Bufdi als Eigenständige Tätigkeit betrachten. Es ist aber auch Imposant zu sehen was noch alles schiefgehen kann beim BFD. Wer meine Artikel gelesen haben sollte weiß was alles konstruiert wurde im Staate. So gesehen gehen alle den Weg des wirklich geringsten Widerstandes. Wenn man in den Verdacht gerät mit Fehlentscheidungen der Ämter in Mitleid zu geraten beim möglichen „Publikum“ der wird ganz schnell wieder auf den Boden der Freiwilligkeit zurückgeholt. Es kann ja mal vorkommen das irgendein Amt einen Fehler macht dann sollte man ruhig & sachlich beleiben, denn der Job des BFD ist doch Freiwillig und bezahlt wird er auch noch also wozu die Aufregung. Wir vom „BFD“ haben den Fehler auch erkannt und werden versuchen ihn zu beheben. Bei diesem Versuch, falls überhaupt einer unternommen wird bleibt es auch. Bestes Beispiel meine Erkrankung im Juni-Juli 2012 bei dem ich in der Klinik nicht auf meinen Krankenschein geachtet habe. Die Stadtverwaltung Jena nahm den Anlass sehr Ernst ( Krank und ohne Krankenschein das sind folglich alles „Fehlschichten“) Also folglich bekam ich für fast 2 Monate kein Taschengeld.
Meinen Urlaub im Monat Mai bekomme ich jetzt im November ausbezahlt. Inzwischen war ich schon einen Monat im Mietrückstand bei meinem Wohnungsvermieter.
Die Krönung kommt aber noch nachdem man mir von der Stadtverwaltung gesagte hatte, sie bekommen ja noch 6 Urlaubstage zu den bisherigen 12+6 = 18 Tage da könnten wir die verbleibenden Urlaubstage sozusagen verrechnen um die „Fehltage“ zu neutralisieren und sie bekommen doch noch etwas ausbezahlt ?? Aber nun hatte ich mich darauf verlassen und hatte gestern beim BFD Beauftragten vorgesprochen aber er sagte nur dann müssen sie die Tage nehmen. Da freut man sich auf 3 Monate Verlängerung um noch arbeiten zu können und dann soll ich in der Verlängerung Urlaub machen?
Darauf sagte ich nur ich brauche diesen Urlaub nicht nun gut dann verfällt er halt.
Warum gibt es so etwas nicht beim FUßBALL in der Verlängerung wurde festgestellt das der Torschütze im Abseits gestanden hat. Ich hoffe nur das der BFD daraus etwas lernt ich befürchte aber nicht´s
Möglich war meine Tätigkeit nur weil ich eine Wunderbare Einsatzstelle hatte die mir zur Seite standen und auch mit mir darüber lachen konnten, was so alles schief gelaufen ist.
Ein wirklich gutes Team mit wirklich guten Leuten und vor allem den Chef kannte ich schon vorher. So werde ich auch im neuen Jahr noch 3-4 Monate dort weitermachen (Arbeit gibt es immer) allerdings ohne Bezahlung (wenn ich wieder in der Grusi bin)