Die Möglichkeit, sich für ein Jahr freiwillig zu engagieren, bietet sich beim FSJ, FÖJ und BFD. Dabei werden soziale, ökologische, kulturelle und politische Kompetenzen vermittelt sowie das Verantwortungsbewusstsein für das Gemeinwohl gestärkt. Der BFD (Bundesfreiwilligendienst) ist dabei das jüngste Geschwisterkind bei den Freiwilligendiensten. Ihn gibt es seit knapp sechs Jahren.
FSJ feiert Erfolge
Eine längere Erfolgsgeschichte kann hingegen das FSJ aufweisen. Es blickt auf eine 53jährige Vergangenheit zurück. 1964 waren es wenige hundert Freiwillige, die sich mit ihrem freiwilligen Engagement in das Gemeinwesen einbrachten. Im Jubiläumsjahr 2014 waren es mehrere 10.000. Das Interesse an einem sozialen Jahr ist ungebrochen.
Bundesfreiwilligendienst auch für Ältere
Im Bundesfreiwilligendienst können sich auch Menschen engagieren, die älter sind als 27 Jahre. Der BFD wurde als Ersatz für den ausgesetzten Zivildienst geschaffen.
Freiwilligendienste werden generell dann nachgefragt, wenn Lebensabschnitte ineinander übergehen. Beispiel: Die Schule ist beendet, die berufliche Ausbildung steht an. Oder: die Elternzeit ist vorbei, die Wiedereingliederung in den Beruf soll erfolgen.
Bei den jugendlichen Freiwilligen dominieren die Abiturienten. Sie nutzen die verkürzte Schulzeit (G8) und dem Wegfall der Wehrpflicht, um Zeit für die Orientierung zu gewinnen. Für viele Menschen steht neben dem sozialen Engagement für andere die Frage im Vordergrund, wie sie sich persönlich entwickeln können.
Freiwilligendienst im Ausland
Durch Programme wie „Weltwärts“ oder den IJFD besteht auch die Möglichkeit, ein FSJ im Ausland zu machen, sowohl in Europa als auch im außereuropäischen Ausland. Auf diese Weise trägt der Freiwilligendienst auch zur Völkerverständigung bei .
Bundesfreiwilligendienst mit Flüchtlingsbezug
Der Freiwilligendienst spiegelt aber auch aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen. So wurde über das Bundesfamilienministerium Ende 2015 für drei Jahre das Programm Bundesfreiwilligendienst mit Flüchtlingsbezug angeboten. Es will inländische Freiwillige ansprechen, die sich für Flüchtlinge engagieren möchten, ebenso aber auch Flüchtlingen selbst.
Inländische Freiwillige werden etwa in Flüchtlingsunterkünften oder Wohngruppen für unbegleitete Minderjährige eingesetzt. Flüchtlinge dagegen werden auch in regulären Bereichen wie Pflegeheimen Kindergärten oder Krankenhäusern eingesetzt. Den Flüchtlingen wird eine hohe Akzeptanz und Wertschätzung entgegengebracht. Für die Flüchtlinge ist der BFD ein erster Einblick in die deutsche Berufswelt. Außerdem können sie Sprachkurse besuchen. Der BFD stärkt zudem das Selbstbewusstsein der Flüchtlinge, sie werden als Mensch gesehen, nicht als Flüchtling.
Für den Bundesfreiwilligendienst (BFD) mit Flüchtlingsbezug halten vielen Städte und Gemeinden Stellen bereit. Das Einsatzfeld bezieht sich oft auf einen direkten Flüchtlingsbezug. Darunter fallen vor allem die Hilfe bei der Unterbringung, Versorgung, gesellschaftlicher Orientierung und Integration von Flüchtlingen sowie die Koordinierung des freiwilligen Engagements.
Oft ist auch der Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis und der Einsatz eines eigenen Fahrzeugs Voraussetzung für die Stellenbesetzung. Wer also Interesse am Bundesfreiwilligendienst im Bereich der Flüchtlinge hat, kann auch eine Initiativbewerbung an seine Gemeindeverwaltung mit den üblichen Bewerbungsunterlagen starten. Daneben besteht die Möglichkeit einer Online-Bewerbung auf unserem Internetportal.