Im Bundesfreiwilligendienst (BFD) gibt es verschiedene Zentralstellen, die die Freiwilligenplätze an die ihnen angeschlossenen Einsatzstellen verteilen. Denn jährlich werden lediglich 35.000 BFD-Stellen staatlich gefördert. Deshalb ist eine Kontingentierung erforderlich.
Wie behördlicherseits bekannt gegeben wurde, hat die Zentralstelle BAFzA (Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben), der freie Träger und Einsatzstellen angeschlossen sind, im Rahmen dieser Zuteilung seit Mitte Februar nur noch Starttermine ab September freigegeben. Sie wird ihr Kontingent für 2012 Mitte Mai, Anfang Juni vollständig ausgeschöpft haben.
Andere Zentralstellen haben zum Teil über längere Zeit überhaupt keine BFD-Verträge – unabhängig vom Starttermin – mehr angenommen und haben deshalb gegenwärtig noch freie Kontingente.
Durch Abbrüche und Kontingentanpassungen wird es, so die Behörde, voraussichtlich im Sommer noch einmal möglich sein, den großen Zentralstellen eine geringe Zahl zusätzlicher Kontingente zur Verfügung zu stellen, so dass auch Schulabgänger dies noch nutzen können.
Sehr geehrte Damen und Herren,
seit Jahren waren in der Klinik Preetz und im angegliederten Pflegeheim Zivildienststellen mit jungen Menschen besetzt. Die Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen des Kreises Plön hatten ein Kontingent von 20 Zivistellen.
Über die Jahre konnten viele Junge Menschen ihren Berufswunsch festigen und sind anschließend in die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger gegangen oder haben die Ausbildung zum Altenpfleger begonnen. So auch im letzten Jahr.
10 Bundesfreiwillige hatten des BFD in der Klinik begonnen. 7 von den jungen Menschen haben bereits vor Beendigung einen Ausbildungsplatz frühzeitig in der Pflege bekommen und konnten am 1.4.12 mit der Ausbildung starten.
Zum 1. 7. konnte die Klinik Preetz jetzt nur zwei jungen Männern die Möglichkeit auf den BFD geben. Diese hatten sich bereits um die Weihnachtszeit im letzten Jahr beworben.
Allen anderen, die jetzt ihren Schulabschluss in der Tasche haben und sich seit April bei uns melden und ihren BFD bei uns im Krankenhaus machen möchten, musste abgesagt werden, weil:
– erst Stellen ab Oktober wieder zur Verfügung standen
– oder die, die erst jetzt fragen, müssen auf das nächste Jahr verwiesen werden.
Das ist den jungen Menschen viel zu spät. Sie möchten gleich nach der Schule etwas sinnvolles tun!
Somit haben wir von 20 Plätzen nur zwei besetzt! Schade dass die ehemaligen ziviplätze nicht Bestand hatten. Gerade in der Pflegebranche wäre es wichtig gewesen, so viele und so früh wie möglich die Schulabgänger an diese schönen Beruf heranzu führen.
Für unsere Gesundheitseinrichtungen im Kreis Plön ein ganz schönes Dilemma!
Ich wünsche mir, hier würde man bald eine lösung finden.
Mit freundlichen Grüßen aus Preetz
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Pflegedienstleitung
Sehr geehrte Damen und Herren,
als Vertreter der Eltern der Stephanusschule und der Christophorus-Schule des Kreises Düren möchten wir Ihnen unsere große Besorgnis bezüglich der zukünftigen Kontinuität in der Versor-gung und Begleitung unserer Kinder durch Mitarbeiter im Bundesfreiwilligendienst mitteilen.
Unsere tiefe Sorge gründet in den sehr ungünstigen und unzuverlässigen Bedingungen bei der Versorgung unserer Schulen mit unverzichtbar notwendigen MitarbeiterInnen im Bundesfreiwil-ligendienst:
In den zurückliegenden Jahrzehnten standen unseren Schulen 2 x 15 Zivildienstleistende als un-terstützende Mitarbeiter zu. Diese Zahl entsprach in etwa der Anzahl der Klassen der Schulen, so dass jede Klasse Hilfe und Unterstützung durch einen Zivildienstleistenden erhielt.
Das durch das Bundesamt zur Zeit praktizierte „K.O. – Ampelsystem“ gibt unseren Schulen überhaupt keine Planungssicherheit, wie die jüngste Vergangenheit und die sich abzeichnenden zukünftigen Bedingungen mehr als deutlich werden lassen.
•Mitarbeiter im Bundesfreiwilligendienst haben vor Vertragsende ihren Vertrag aus persönli-chen Gründen gekündigt. Diese Plätze konnten trotz zahlreicher Interessenten nicht wieder besetzt werden, weil die „Stellenplätze im BFD“ nicht fest für die Einrichtungen kontingen-tiert werden wie früher im Zivildienst üblich.
•Mehrere einjährige BFD-Stellen laufen im September 2012 aus und können nicht wieder besetzt werden, weil
es keine planbare Kontingentierung gibt,
die Gelder des Landes bis Ende 2012 bereits sämtlich verausgabt sind.
•Zahlreiche Anfragen von Interessenten für den Bundesfreiwilligendienst müssen derart vage beantwortet werden, dass sich diese Bewerber anders orientieren. Vage deshalb, weil
den Interessenten nicht zugesichert werden kann, dass sie einen Platz in unsereren Ein-richtungen auch tatsächlich in der ihnen möglichen Zeit antreten können,
möglicherweise es zu überhaupt keinem Vertrag als BFD kommt, wenn die Plätze bereits bundesweit anderweitig vergeben wurden.
Gleichzeitig wird von den Interessenten aber erwartet, dass sie eine schriftliche Vereinbarung mit der Zentralstelle eingehen, damit sie überhaupt eine Chance auf einen Platz an unseren Einrichtungen erhalten. Liegt eine solche Vereinbarung dem Bundesamt für Familie und zivilgesell-schaftliche Aufgaben nicht vor, kann es an der jeweiligen Einrichtung keinen Platz im BFD ge-ben.
Wichtig ist es für uns herauszustellen, dass die Bfdlerinnen und Bfdler für die Begleitung und Betreuung unserer Kinder und Jugendlichen nicht mehr wegzudenkende Unterstützungsfaktoren sind. Mit Ihrer Hilfe gelingt es, an unseren Schulen das notwendige Maß an Betreuung und Be-gleitung sicher zu stellen, wodurch die SonderpädagogInnen und FachlehrerInnen die Hand-lungsfreiräume erhalten, unsere Kinder individuell und qualifiziert zu fordern und fördern.
Für uns Eltern bleibt unter dem Strich, dass unsere Kinder in der Schule enorm viel verlieren würden, wenn nicht sichergestellt werden kann, dass der Schule auch in Zukunft unterstützendes Personal wie im bisherigen Umfang zur Verfügung steht.
Mit freundlichen Grüßen
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(Schulpflegschaftsvors. der Stephanusschule) (Schulpflegschaftsvors.der Christophorus-Schule)