60 Jahre FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) und kein Grund zum Feiern

Vor 60 Jahren, 1964, wurde das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) ins Leben gerufen. Doch ein Grund zum Feiern besteht nicht. Die Bundesregierung hat im Haushaltsplan für 2025 drastische Kürzungen bei der Finanzierung des FSJ vorgesehen. Wohlfahrtsverbände protestieren hiergegen.

In nachfolgendem Beitrag berichten wir von den Hintergründen der Finanzkürzungen beim FSJ.

100.000 Menschen leisten jedes Jahr ein FSJ

Frauen reichen sich die Hände
Bildquelle: Canva

Im Jahr 2024 ist das FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) 60 Jahre alt geworden. Doch es drohen Probleme bei den Finanzen.

Es sind ungefähr 100.000 junge Menschen, die Jahr für Jahr ein FSJ in Deutschland absolvieren, zusammen mit dem BFD, dem Bundesfreiwilligendienst. All das geschieht zum Wohl der Gemeinschaft und des Sozialwesens. Eigentlich ein Grund zum Feiern. Doch ausgerechnet zum 60. Geburtstag des Freiwilligendienstes FSJ werden von der Bundesregierung herbe finanzielle Kürzungen angekündigt.

10 Prozent aller Abschlussjahrgänge in einem Freiwilligendienst

Jungen Frauen und Männern leistet ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder absolvieren den Bundesfreiwilligendienst (BFD). Etwa 10 Prozent von einer Million Menschen, 10 Prozent aller Abschlussjahrgänge in Deutschland, entscheiden sich für einen Freiwilligendienst. Sie möchten sich nach der Schule orientieren, bevor sie eine Ausbildung oder ein Studium wählen. Und gleichzeitig möchten sie etwas für ihre Mitmenschen tun, ehrenamtlich.  

Astrid aus Berlin leistet ihr FSJ in einer Kita, in der auch behinderte Kinder inklusiv betreut werden. Sie sagt: „Ich erhalte durch mein FSJ-Engagement so viel zurück. Und ich mache so viele Erfahrungen. Ich hätte nie gedacht, dass mir ein Freiwilligendienst so viel geben könnte. Und ich finde es unglaublich, dass ich jetzt schon weiß, was ich für eine Ausbildung machen möchte.“

Freiwilligendienst ist vielseitig

Wie gesagt, das FSJ gibt es bereits seit 60 Jahren in Deutschland. Ursprünglich war nur für Frauen gedacht. Für Männer gab es den Zivildienst als Alternative für den Wehrdienst. Heute gibt es ein breit gefächertes Angebot: Ein FSJ kann in einem Altenheim, einem Krankenhaus, einer Kita, einer Behinderteneinrichtung, einer Schule, einem Sportverein, einem Museum, einer anderen kulturellen Einrichtung usw usw geleistet werden. In Kitas und Pflegeeinrichtungen helfen Freiwillige, das Personal zu entlasten. Sie gestalten den Alltag abwechslungsreicher und  durch sie gibt es zusätzliche Angebote in den Einrichtungen.

Freiwilligen setzten mit ihrem Einsatz dort ein, wo Pflegekräfte oder Erzieher aufgrund Zeitmangel außen vor sind. Sie erledigen Aufgaben, die nicht im normalen Angebot der Einrichtung sind.

Kürzungen beim FSJ stehen bevor

Nun soll es zu finanziellen Kürzungen beim FSJ und BFD kommen. Wohlfahrtsverbände sind empört. Kürzungen beim Freiwilligen Sozialen Jahr werden ein „Verlust für die Gesellschaft insgesamt“, sein, so bringt es etwa  Alexandra Hoorn, Referentin für Freiwilligendienste beim AWO-Bundesverband auf einen Nenner.

Und die Kürzungen kommen  ausgerechnet zum 60. Jubiläum des FSJ. Etwa 25 bis 30 Prozent der Mittel für die Freiwilligendienste sollen gestrichen werden.

Schon im vorherigen Jahr gab es Pläne für Streichungen von Geld, die aber nach Protesten dann doch nicht durchgeführt wurden.

Stellenkürzungen sind ein starker  Verlust für die Menschen den Altenheimen, in Kindertagesstätten, im Sport und in kulturellen Einrichtungen.

Was jeder einzelnen tun kann

Es geht beim FSJ und BFD und den Streichungen von finanziellen Mitteln um das Gemeinwohl. Jeder sollte hierzu seine Meinung vertreten und gegen die Kürzungen protestieren.

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